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Vorbeugung von Belastungsschäden durch Physiotherapie: So bleiben Ihre Muskeln und Gelenke gesund

Bevor Sie eine Operation als letzten Ausweg in Betracht ziehen, besprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt die Möglichkeit einer Physiotherapie zur Behandlung von Muskeln, Gelenken und Nerven.

Repetitive Strain Injuries (RSI), auf Deutsch oft als Belastungsschäden bezeichnet, entstehen durch wiederholte Bewegungen oder längerfristige Überbelastung von Muskeln, Sehnen und Gelenken. RSI tritt häufig bei Büroarbeitern, Handwerkern, Sportlern und vielen anderen Berufsgruppen auf und betrifft vor allem Hände, Handgelenke, Ellenbogen, Schultern und Nacken. Typische Beispiele sind der „Tennisarm“ oder das Karpaltunnelsyndrom.

Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von RSI, da sie die betroffenen Muskeln und Gelenke stärkt, die Bewegungsmechanik optimiert und schmerzhafte Fehlbelastungen reduziert. In diesem Beitrag zeigen wir, wie Physiotherapie dabei helfen kann, RSI zu verhindern, und geben wertvolle Tipps zur Vorbeugung von Belastungsschäden.

Was sind Repetitive Strain Injuries und wie entstehen sie?

RSI entstehen, wenn dieselben Muskelgruppen über längere Zeiträume wiederholt beansprucht oder überlastet werden. Diese sich wiederholenden Bewegungen verursachen Mikrorisse und -verletzungen im Gewebe, die oft zu Entzündungen, Schwellungen und Schmerzen führen. Wenn der Körper keine Zeit zur Heilung hat, werden die Verletzungen chronisch und können zu bleibenden Schäden führen. Häufige Ursachen von RSI sind:

  • Lange Arbeitszeiten am Computer: Tippen und das Arbeiten mit der Maus über Stunden hinweg kann zu Überbeanspruchung der Hand- und Armsehnen führen.
  • Manuelle Arbeit: Handwerker und Bauarbeiter, die Werkzeuge mit intensiver Kraftanwendung nutzen, setzen ihre Muskeln und Gelenke oft extremer Belastung aus.
  • Sportliche Aktivitäten: Tennis, Golf oder Gewichtheben beinhalten wiederholte Bewegungen und können zu Überlastungsschäden führen.
  • Ungünstige Körperhaltungen: Das Arbeiten in einer gekrümmten oder unergonomischen Position, sei es am Schreibtisch oder bei körperlicher Arbeit, belastet Muskeln und Gelenke zusätzlich.

Wie Physiotherapie bei der Vorbeugung von RSI hilft

Physiotherapie ist eine bewährte Methode, um Muskeln und Gelenke vor wiederholten Belastungen zu schützen. Physiotherapeuten analysieren die Bewegungsmechanik und helfen dabei, schmerzhafte Fehlbelastungen zu korrigieren. Hier sind einige physiotherapeutische Ansätze zur Vorbeugung von RSI:

  1. Ergonomische Anpassung und Bewegungsanalyse
    Ein Physiotherapeut kann Arbeitsplatz und Bewegungsabläufe analysieren und ergonomische Anpassungen empfehlen. Eine gute Sitzhaltung, die richtige Höhe des Schreibtischs und der Bildschirmposition sowie eine ergonomische Tastatur und Maus können Belastungsschäden deutlich verringern.

  2. Gezieltes Muskeltraining
    Durch den Aufbau von Muskulatur rund um die betroffenen Gelenke wird die Belastung verteilt. Physiotherapie-Übungen zur Kräftigung von Handgelenken, Schultern und Rücken helfen dabei, die Gelenke zu entlasten und das Risiko von Überbeanspruchung zu minimieren.

  3. Dehn- und Mobilitätsübungen
    Regelmäßige Dehnübungen und Mobilisationstechniken fördern die Beweglichkeit und reduzieren Verspannungen, die zu Belastungsschäden führen können. Durch das Dehnen wird das Gewebe geschmeidiger, was die Belastung auf Gelenke und Sehnen mindert.

  4. Haltungsschulung
    Eine gute Körperhaltung ist wesentlich, um Muskeln und Gelenke optimal zu belasten. Physiotherapeuten können dabei helfen, Fehlhaltungen zu erkennen und gezielte Übungen zu entwickeln, um die Haltung langfristig zu verbessern und belastungsschädliche Fehlhaltungen zu vermeiden.

  5. Manuelle Therapie
    Durch manuelle Techniken, wie Mobilisierung und Triggerpunkt-Therapie, können Muskelverhärtungen gelöst und verkürzte Muskeln sanft gedehnt werden. Diese Techniken fördern die Entspannung der Muskulatur und beugen der Entstehung von Mikroverletzungen im Gewebe vor.

Effektive Übungen zur Vorbeugung von RSI

Zusätzlich zur Physiotherapie gibt es eine Reihe von Übungen, die in den Alltag integriert werden können, um Belastungsschäden vorzubeugen. Hier sind einige einfache, aber effektive Übungen:

  1. Handgelenk-Dehnungen

    • Strecken Sie den Arm aus und ziehen Sie mit der anderen Hand die Finger sanft nach unten. Halten Sie die Dehnung für 15–30 Sekunden und wechseln Sie dann die Seite.
    • Diese Übung lockert die Sehnen im Unterarm und beugt Verspannungen im Handgelenk vor.
  2. Schulter-Kreisen

    • Heben Sie die Schultern an, lassen Sie sie kreisen und anschließend wieder nach unten sinken. Diese Bewegung lockert die Schulterpartie und verhindert Verspannungen, die zu RSI führen können.
  3. Unterarm-Übung mit einem Ball

    • Halten Sie einen kleinen Gummiball in der Hand und drücken Sie ihn mehrmals zusammen. Diese Übung stärkt die Handmuskulatur und stabilisiert die Handgelenke.
  4. Nacken-Dehnung

    • Neigen Sie den Kopf langsam zur Seite und halten Sie die Dehnung, ohne den Kopf zu drehen. Diese Dehnübung lockert die Nackenmuskulatur und kann Nackenverspannungen, die zu Kopfschmerzen und RSI beitragen, lindern.
  5. Stärkung der Rückenmuskulatur

    • Eine gute Rückenstabilität ist wichtig, um Belastungsschäden vorzubeugen. Übungen wie der „Brückenlift“ – bei dem Sie in Rückenlage das Becken anheben und senken – stärken die untere Rückenmuskulatur und fördern eine stabile Körperhaltung.

Für die meisten Menschen ist Physiotherapie eine wirksame Lösung zur Unterstützung ihres RSI und das Erlernen der richtigen Techniken hilft dabei, einen gesunden, aktiven Lebensstil aufrechtzuerhalten.

Tipps zur RSI-Vorbeugung im Alltag

  1. Regelmäßige Pausen einlegen
    Achten Sie darauf, alle 30–60 Minuten kurze Pausen einzulegen und sich zu dehnen oder zu bewegen. Diese Unterbrechungen entspannen Muskeln und Gelenke und verringern das RSI-Risiko erheblich.

  2. Arbeitsplatz ergonomisch gestalten
    Eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes kann RSI wirksam vorbeugen. Die richtige Höhe von Stuhl und Tisch, ein Bildschirm auf Augenhöhe und eine gute Positionierung von Maus und Tastatur sind wichtige Faktoren.

  3. Bewegungspausen im Homeoffice und Büro
    Ein dynamischer Arbeitsplatz mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch und die Möglichkeit, gelegentlich im Stehen zu arbeiten, wirken entlastend auf Muskeln und Gelenke.

  4. Stressmanagement
    Stress führt oft zu Verspannungen, die RSI begünstigen können. Atemübungen, Yoga oder Meditation können helfen, die Muskeln zu entspannen und das Stressniveau zu senken.

  5. Regelmäßige Physiotherapie-Sitzungen
    Physiotherapie kann nicht nur zur Behandlung, sondern auch präventiv genutzt werden. Regelmäßige Sitzungen helfen, Fehlbelastungen frühzeitig zu erkennen und durch gezielte Übungen zu korrigieren.

Fazit: Belastungsschäden durch präventive Physiotherapie vermeiden

Repetitive Strain Injuries lassen sich durch gezielte Vorbeugung und Physiotherapie wirksam verhindern. Durch eine Kombination aus ergonomischem Arbeitsplatz, gezielten Kräftigungsübungen, Dehnungen und einer bewussten Körperhaltung wird das Risiko, an RSI zu erkranken, deutlich gesenkt. Physiotherapie bietet dabei nicht nur Hilfe bei akuten Beschwerden, sondern stärkt den Körper nachhaltig, sodass Belastungsschäden langfristig vermieden werden.

Indem Sie die richtigen Maßnahmen in Ihren Alltag integrieren und physiotherapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen, schützen Sie Ihre Gelenke und Muskeln vor Überbelastungen und können Ihre Arbeit und Hobbys schmerzfrei genießen.

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2 Kommentare

  1. annabrown
    22. April 2021

    Wow, cool post, thanks for sharing.

    • cmsmasters
      22. April 2021

      Happy to be of service.

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