Was ist ein Meniskusriss – Symptome, Ursachen, Diagnose
Der Meniskus ist eine halbmondförmige Knorpelscheibe im Kniegelenk. Jeder Mensch hat zwei Menisken: den Innenmeniskus und den Außenmeniskus. Sie wirken als Stoßdämpfer, stabilisieren das Gelenk und verteilen das Körpergewicht gleichmäßig auf den Oberschenkelknochen und den Unterschenkel.
Ein gerissener Meniskus entsteht entweder durch eine akute Knieverletzung (meist bei Kontaktsportarten oder plötzlichen Drehbewegungen) oder durch degenerative Veränderungen bei älteren Patienten.
Typische Symptome:
Knieschmerz unter Belastung, oft stechend oder tief im Gelenk
Schwellung und Bewegungseinschränkung
Blockadegefühle („das Knie hakt“)
Schmerzen beim Beugen oder bei der Streckung
Die Diagnose Meniskusriss erfolgt durch Anamnese, orthopädisch-klinische Tests und meist durch ein MRT, das die Lage und das Ausmaß des Risses sichtbar macht.

Behandlungsmöglichkeiten – konservative Therapie oder OP?
Nicht jeder Meniskusriss muss sofort operativ behandelt werden. Welche Strategie sinnvoll ist, hängt ab vom Ort des Risses, seiner Größe, der Durchblutungssituation des Meniskusgewebes sowie den Beschwerden des Patienten.
Konservative Therapie
Indikation: Bei degenerativen Rissen, kleinen Einrissen, stabilen Meniskusrissen ohne Blockade oder bei älteren Patientinnen und Patienten.
Vorgehen: Physiotherapie, entzündungshemmende Maßnahmen, gezieltes Training zur Entlastung des Gelenks.
Ziele: Schmerzlinderung, Reduktion der Schwellung, Wiederherstellung der Beweglichkeit, Stärkung der Beinmuskulatur.
Evidenz: Studien zeigen, dass die Ergebnisse nach mehreren Monaten bis Jahren vergleichbar mit einer Operation sind – insbesondere bei degenerativen Rissen. Dadurch wird eine unnötige Operation vermieden.
Operative Eingriffe
Indikation: Traumatische oder komplexe Risse, starke Blockade-Symptomatik, dislozierte Meniskusrisse oder fehlender Therapieerfolg trotz konservativer Behandlung.
Methoden:
Meniskusnaht: Erhalt des Meniskus durch Naht im gut durchbluteten Bereich.
Partielle Meniskektomie: Entfernung des geschädigten Meniskusteils, wenn eine Naht nicht möglich ist.
Arthroskopie: Minimal-invasiver Eingriff mit schnellerer Rehabilitation.
Risiken: Wird der Meniskus entfernt, steigt das Risiko für Arthrose deutlich, da die Stoßdämpferfunktion verloren geht. Deshalb gilt: Meniskuserhalt vor Teilresektion.
Ziele & Phasen der Physiotherapie nach einem Meniskusriss
Die physiotherapeutische Behandlung richtet sich nach der individuellen Situation: konservativ, postoperativ nach Meniskusnaht oder nach Meniskektomie. Der Heilungsprozess wird in mehrere Phasen unterteilt.
1. Akutphase (erste Tage bis 2 Wochen)
Ziele: Schmerzlinderung, Abschwellen, Entlastung.
Methoden:
Kälteanwendungen und Lymphdrainage zur Schwellungsreduktion.
Schonende manuelle Therapie, um das Kniegelenk beweglich zu halten.
Teilweise Entlastung mit Unterarmgehstützen.
Übungen: Sanfte isometrische Anspannung der Oberschenkelmuskulatur, vorsichtige Mobilisation in schmerzfreiem Bereich.
2. Aufbauphase (2–8 Wochen)
Ziele: Wiederherstellung der Beweglichkeit, Kräftigung der Muskulatur, Gelenkstabilität.
Methoden:
Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps, Hamstrings).
Koordinationsübungen, Gleichgewichtstraining.
Übungen zur Streckung und Beugung ohne Überlastung.
Besonderheit nach OP: Nach Meniskusnaht darf das Knie in der Regel nur eingeschränkt bewegt und belastet werden, während nach einer partiellen Meniskektomie früh funktionell trainiert werden kann.
3. Funktionelle Phase (ab 8 Wochen)
Ziele: Rückkehr zu Alltag und Sport, Vorbeugung erneuter Verletzungen.
Methoden:
Sportartspezifisches Training (z. B. bei Kontaktsportarten).
Steigerung der Belastung, dynamisches Training, Sprungübungen.
Fokus auf Kniekontrolle und Bewegungsmuster.
Langfristig: Arthroseprävention durch kontinuierliches Training der Beinmuskulatur und Gewichtsmanagement.

Übungen bei einem Meniskusriss – sicher und effektiv
Gezielte Übungen sind ein zentraler Bestandteil der Physiotherapie beim Meniskusriss. Sie stärken die Muskulatur, entlasten das Gelenk und fördern den Heilungsprozess.
Beispiele:
Isometrische Quadrizeps-Spannung: Aufrecht sitzen, Bein strecken und Oberschenkelmuskeln anspannen, 10 Sekunden halten.
Beinheben in Rückenlage: Gestrecktes Bein langsam anheben, kontrolliert absenken.
Mini-Squats: Leichte Kniebeugungen bis 30 Grad, ohne Schmerzen.
Balance-Training: Einbeinstand zur Verbesserung der Koordination.
Hinweis: Übungen bei einem Meniskusriss sollten immer von einem Physiotherapeuten individuell angepasst werden. Ein falsches Training kann die Verletzung verschlimmern
Heilungsdauer & Prognose
Die Heilungsdauer hängt stark von der Art des Risses und der Behandlung ab:
Konservative Therapie: Beschwerden bessern sich häufig innerhalb weniger Wochen, der volle Heilungsprozess dauert Monate.
Nach Meniskusnaht: Belastungspause 4–8 Wochen, danach langsamer Aufbau.
Nach partieller Meniskektomie: Schnellere Belastbarkeit, aber langfristig höheres Arthroserisiko.
Eine achtwöchige Physiotherapie kombiniert mit Heimübungen hat sich in Studien als sehr effektiv erwiesen, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
Ambulant oder häuslich – welche Physiotherapieform ist geeignet?
Nach der Diagnose stellt sich oft die Frage: Wo sollte die Behandlung stattfinden?
Ambulant: In physiotherapeutischen Praxen mit Geräten und intensiver Betreuung.
Stationär: Bei schweren Knieverletzungen im Rahmen einer Reha-Klinik.
Häuslich: Eine mobile Physiotherapie bringt die Behandlung direkt ins Zuhause. Das ist besonders für Patientinnen und Patienten praktisch, die im Alltag eingeschränkt sind oder ihre Übungen direkt in der gewohnten Umgebung trainieren möchten.
Fazit – Mit Physiotherapie zurück in den Alltag
Ein Meniskusriss bedeutet nicht automatisch eine Operation. In vielen Fällen kann die konservative Behandlung mit Physiotherapie eine OP ersetzen oder optimal ergänzen. Wichtig ist, die Therapie konsequent durchzuführen, die Übungen regelmäßig umzusetzen und Geduld für den Heilungsprozess mitzubringen.
So lässt sich nicht nur die Beweglichkeit verbessern, sondern auch die langfristige Gesundheit des Kniegelenks sichern.

Persönliche Betreuung direkt bei Ihnen zu Hause
Ein Meniskusriss schränkt Beweglichkeit und Alltag oft stark ein – doch mit gezielter Physiotherapie können Sie aktiv etwas für Ihre Genesung tun. Unsere erfahrenen Therapeutinnen und Therapeuten begleiten Sie dabei Schritt für Schritt und sorgen dafür, dass Schmerzen gelindert und Bewegungsabläufe nachhaltig verbessert werden.
Ob in München, Berlin, Hamburg oder in Hannover – wir sind mobil für Sie da und passen die Therapie flexibel an Ihre persönliche Situation an.
Rufen Sie uns gerne an und lassen Sie sich unverbindlich beraten. Gemeinsam entwickeln wir ein individuelles Behandlungskonzept für Ihre Physiotherapie im Hausbesuch.